Variationen von Friedenssehnsucht auf deutschen Ansichtskarten des Ersten Weltkriegs
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In dieser Studie untersucht der Autor die Korrelationen zwischen Bildnachricht und handgeschriebener Nachricht auf deutschen Ansichtskarten im Ersten Weltkrieg. In der Forschungsliteratur wird zumeist behauptet, dass die Abbildungen und Nachrichten nicht miteinander korrelierten. Da infolge der zunehmenden Zensur während der Kriegszeit und Ansichtskarten von jedem gelesen werden konnten, erwähnten die Kartenschreiber nur selten irgendwelche Kritik am Krieg. Auf den ersten Blick kann dem zugestimmt werden. Jedoch kann der Autor nach eingehender Untersuchung von Vorder- und Rückseite der Karten und zusätzlicher Forschung in Adressbüchern, Archiven und historischer Literatur eine Verbindung zwischen beiden Kartenseiten und auch Kritik am Krieg aufzeigen. Anhand von sechs Ansichtskarten, die meist von Soldaten an ihre Familien gerichtet waren, entdeckt der Autor unterschiedliche kritische Haltungen zu Krieg und Frieden, die von der aktuellen Kriegslage, soziokulturellem Hintergrund der Verfasser und der offiziellen Kriegspropaganda dieser Tage abhingen. Manchmal steht die handgeschriebene Nachricht im Gegensatz zur affirmativen Nachricht der Kartenabbildung. Hierbei ist festzustellen, dass die Abbildung auf der Karte häufig als Tarnung benutzt wurde. Des Weiteren wurde die Friedenssehnsucht hauptsächlich mit Kartenillustrationen und -aufschriften mit christlichen Bezügen ausgedrückt. Wenn in diesem Fall der Schreiber die Brutalität des Krieges erwähnte, unterstrich er damit die Bildaussage der Karte.
In this study the author is looking for correlations between figurative and handwritten messages on German postcards in World War I. In research literature it is mostly claimed that illustrations and news do not correlate with each other. As postcards were increasingly censored during war time and could be read by everyone the postcard writers very rarely mentioned any criticism about war matters. At first sight one can agree to this. But by deeper research of the front and back of the postcards, as well additional research in directories, archieves and historical literature the author elaborates connections between both sides and even more war criticism.
On the basis of six picture postcards, mostly written by soldiers to their families the author discovers different critical attitudes towards war and peace which were depending on the actual war situation, social-cultural background of the writer himself and the offical war propaganda of those days. Sometimes the handwritten message is in contrast to the affirmative message of the postcard picture. Accordingly it can be claimed that the picture on the postcard was often used as a camouflage. Furthermore the longing for peace was mainly presented by postcard-illustrations and inscriptions with Christian references. The figurative message of these postcards were even more emphasized when the writer refered to the brutality of war.